„Sweet-Gold“ Holunder-Apfelgelee mit Zitronenhonig
- Vegan*, Laktosefrei, Glutenfrei
Zubereitungszeit: 90 Minuten • Schwierigkeitsgrad: mittel
- 20-25 reife Dolden Holunderblüten
- 1 l Apfelsaft naturtrüb
- 2 EL
Zitronenhonig- 500 g Gelierzucker 2:1
Zubereitung:
Die Holunderblüten nicht waschen, sondern nur vorsichtig schütteln oder für ca ½ Stunde auf einem Küchenhandtuch draußen in den Schatten stellen, so kannst du „Bewohner“ loswerden. Gerade beim Waschen geht der besonders aromatische Blütenstaub verloren.Über einem Topf die Blüten von den dicken Stengeln abschneiden, mit Apfelsaft übergießen und mindestens 12 Std. abgedeckt durchziehen lassen. Die dicken Stengel gelten roh als schwach giftig, da sie Glykoside enthalten, die Blüten dagegen nicht.
Am nächsten Tag die Mischung durch ein Küchentuch oder feines Haarsieb abseihen, mit Gelierzucker (Anleitung auf der Packung beachten) und Zitronenhonig mischen und zum Kochen bringen, dann ca 5 Minuten unter ständigem Rühren sprudelnd kochen lassen.
Mache auf jeden Fall eine Gelierprobe, ob das Gelee für dich fest genug ist. Dafür mit einem Teelöffel eintauchen und auf einem Unterteller abstreichen, so kühlt es schnell ab und die erkennst die Festigkeit.
Das fertige Gelee in saubere und mit heißem Wasser ausgespülte Gläser füllen und direkt verschließen, die Deckel sollten auch mit heißem Wasser gespült sein. Damit die Deckel luftdicht schließen, kannst du die Gläser für einige Minuten auf den Kopf stellen. Wenn es „ploppt“ sind sie gut.
Falls du es nicht vorher vernascht hast, hält sich dein Holundergelee im Keller, in der dunklen Speisekammer oder Schrank für 1-2 Jahre.
Eine kleine Pflanzenkunde zum Holunder findest du nachfolgend:
Holunder - Sambucus nigra
Verbreitung:
In gemäßigten und subtropischen Regionen der ganzen Welt
Lebensraum:
Waldränder, Wildhecken, Brachland, Gärten, Parks, Wiesen und Wälder. Siedelt sich gern an Waldbränden an, weil er kaliumreichen Boden durch Holzasche bevorzugt
Sammelzeiten:
Mittleres bis spätes Frühjahr: Blinkenknospen
Früh- bis Hochsommer: Blütenstände
Spätsommer: grüne Früchte
Spätsommer bis Frühherbst: reife, schwarze Früchte
Um kaum einen Baum oder Strauch ranken sich so viele Volkslegenden wie um den schwarzen Holunder, regional auch als Holler oder Holderbusch bekannt, und viele davon haben warnenden Charakter. Jeder Hof hatte früher seinen Hofholunder. Für die nordischen Waldvölker gilt der Holunder als heiliger Baum, der Göttin geweiht und ihrer Gestalt als Frau Holle. In anderen Regionen hält man sie für Eingangspforten zum Reich der Feen und Trolle und Zugang zu den Ahnen.
Die "Holundermutter" schenkt denen, die höflich fragen, gern ein paar Blüten und Früchte. Wer aber Zweige abbricht oder verbrennt oder einen Strauch vernichtet, muss, der Legende nach, mit einem Fluch rechnen.
Ob der Strauch ein Tor zur magischen Welt ist oder nicht, die düsteren Geschichten haben ihre Bewandtnis. Die Blüten und Früchte schmecken wunderbar und besitzen eine Heilwirkung, aber alle anderen Teile des Holunders sind giftig.
Heute werden im Frühsommer die Duftenden Blüten gepflückt und zu Sirup, Wein, Sekt Gelee verarbeitet oder in Teig getaucht und frittiert. Ebenso köstlich schmecken die Bären, die im Spätsommer und herbst reif werden und auch als Traditionelles Heilmittel bei Erkältungen bewährt sind. Früher wurden Holunderblüten gegen Fieber eingesetzt, heute verwendet man sie hauptsächlich für Sirup und Süßspeisen. Die Blüten passen aber durchaus auch zu herzhaften Gerichten, probieren Sie sie als Füllung für Forelle oder in Linsensalat oder Kohlgemüse. Sie können sie auch trocknen mit Meersalz und Fenchelsamen mischen und als Gewürz verwenden.
Manchmal wachsen die schönsten Früchte ganz oben in den Sträuchern, so dass man in Versuchung gerät, die Zweige zum Ernten herabzubiegen, aber sie brechen sehr leicht. Wer keinen Fluch riskieren will, geht ganz vorsichtig mit ihnen um.
Alter Holunderstrauch an der Aspermühle
Holunder wächst als großer Strauch oder kleiner Baum. Ältere Zweige haben eine hellgraubraune, tief gefurchte Rinde. Sie sind hohl und haben ein wattertartiges Mark. Junge Triebe sind rau und grün, die Zweige brechen sehr leicht, darum sollten sie beim Sammeln nur vorsichtig gebogen werden.
Jedes Blatt wird bis 30 cm lang und besteht aus 5 bis 7 Fiederblättern mit gezahntem Rand, die paarweise angeordnet sind. Die bitteren Blätter sind nicht essbar, werden aber traditionell für beruhigende Salben gegen Prellungen und Zerrungen verwendet.
Die winzigen grünen Blütenknospen stehen in grossen Dolden an dünnen Stielen. Sie schmecken wie Thymian und eignen sich gut zum Einlegen. Im Frühsommer öffnen sich die cremeweißen Blüten mit gelben Staubgefässen zu flachen Dolden von 10 bis 30 cm Durchmesser. Blüten sammeln, wenn sie frisch geöffnet sind und noch den aromatischen Pollen tragen. Die Blüten haben eine antivirale Wirkung und eine Immunstärkende Wirkung, besonders bei fiebrigen Erkältungen als Tee hilfreich.
Holunderbeeren sind zuerst grün, dann rötlich und in der Vollreife schwärzlich-violett. Ihr Saft ist reich an Anthocyanin und färbt stark. Die Samen sind klein und hart. Sie stärken die Lebenskräfte und Vitalität.