Nachtkerzenknospen und -Blüten süß-sauer eingelegt

Zubereitungszeit: 45 Minuten Schwierigkeitsgrad: mittel

 

Rezept für ein Bügelglas mit 550 ml Inhalt:
- 20 bis 30 Blütenknospen der Nachtkerze
- 250 ml Wasser
- 250 ml Apfelessig
- 1 dicker EL Honig
- je 1 TL bunte Pfefferkörner und andere Gewürze: zb Anis, Lorbeer, Lavendel, Fenchel

Nachtkerzenknospen und -Blüten süß-sauer eingelegt


Die Nachtkerzen sind ein Wunder der Natur. Sie öffnen sich langsam bei Anbruch der Dämmerung und entfalten mit zunehmender Dunkelheit ihre strahlende Schönheit im zitronengelbem Blütenkleid. Ein zauberhaftes Schauspiel.

Ihre Blütenblätter haben einen milden jasminartigen Geschmack. Man sammelt sie Abends, um sie für zum Beispiel für Sirup, Likör, Desserts oder wie wir süß-sauer einzulegen.

Zubereitung:

Sammle die Blütenknospen und geöffneten Blüten der Nachtkerze. Pflücke bitte immer nur 2 Knospen je Pflanze, so dass noch genügend für die Nachtfalter und Bienen übrig bleiben.
Lasse sie ca 30 Min auf einem Küchentuch liegen, damit eventuelle Bewohner noch fliehen können, bevor du sie weiter verarbeitest.
In der Zwischenzeit kannst du ein Bügelglas mit heißem Wasser sterilisieren, das Wasser mit dem Essig in einem Topf zum kochen bringen, die Gewürze dazu geben und ca. 3 Min köcheln lassen.

Anschließend werden die Blütenknospen in ein Glas geschichtet und mit dem Sud übergossen. Verschließe danach direkt das Glas und lasse es ein paar Tage gut durchziehen.
Die süß-sauren Blütenknospen schmecken herrlich zu Käse, zum Dessert, auf Salat oder einfach mit Frischkäse als Brotbelag.

 

Nachtkerzenknospen und Blüten

 

Nachtkerzenblüten


Verwendungstipp:

Hast du schon mal unser Rezept vom heimischen Apfelessig ausprobiert, dieser passt prima zum Einlegen von Blüten, Knospen und Früchten.

Informationen über die gewöhnliche Nachtkerze, Oenothera biennis (hohes Licht)

Verbreitung: Weltweit; heimisch in Süd- und Nordamerika, eingeführt in Europa und Asien

Lebensraum: Sonniges, trockenes Brachland, Küstengebiete, Sanddünen, Wiesen, Gärten

Sammelzeiten:

Spätsommer bis zeitiges Frühjahr: Wurzeln des 1. Jahres

Im Frühjahr: Triebe des 2. Jahres

Im Sommer: Blütenknospen, Blüten, junge Samenstände, Blätter

im Spätsommer: Reife Samen

In der Natur, teils an Straßenrändern, findet man findet man die Nachtkerze. Sie ist der Allgemeinheit kaum noch bekannt und wird oft unterschätzt. Dabei besitzt sie wertvolle Inhaltsstoffe, duftet angenehm und ist essbar.

In Apotheken kann man Kapseln mit Nachtkerzenöl kaufen, die Frauen zur Regulierung des Hormonhaushalts einnehmen. In dieser Form ist die Nachtkerze heute eine der bekanntesten und meistverwendeten Heilpflanzen weltweit.
Das aus den kleinen schwarzen Samen gewonne Öl ist für seine heilende Pflege bei Neurodermitis gestresster Haut bekannt.

Die zitronengelb blühende Pflanze stammt ursprünglich vom amerikanischen Kontinent, wo sie seit Jahrtausenden für verschiedene Heilzwecke eingesetzt wurde, von der Wundheilung bis zur Hautpflege. Die ersten Siedler aus Europa waren begeistert von der Pflanze und ihrer Wirkung. Sie hatten zwar allerlei Pflanzen aus der Heimat mit nach Amerika genommen, brachten aber manche auch zurück nach Europa, zunächst in die botanischen Gärten.

Die relativ unauffällige Pflanze öffnet ihre Blüten kurz nach Sonnenuntergang. Ihr süßer, an Wein erinnernder Duft spricht Menschen und Insekten gleichermassen an.
Der europäische Adel besaß zeitweise eine romantische Ader und lud zum abendlichen Umtrunk ein, um dieses Schauspiel zu genießen.

Durch Selbstaussaat verbreitete sich die Nachtkerze in der Folge in ganz Europa. Bald fanden auch die einfachen Leute die Pflanze in ihrem Garten. Aber statt sie nur anzuschauen aßen Sie sie. Das war klug, denn mit ihrem hohen Gehalt an Gamma Linolsäure fördert die Nachtkerze die Heilung der Haut und Wunden und reguliert den Hormonhaushalt.

 

Nachtkerzenknospen Blüten und Glas

 

Nachtkerzenknospen und Blüten im Glas


Pflanzenbild:

Alle Nachtkerzenarten haben 4 Kronblätter. Die gewöhnliche Nachtkerze hat herzförmige, leuchtend gelbe Kronblätter, die ein Staubblatt mit gelben Pollen umrahmen. Der Duft ist in der Abenddämmerung am stärksten. Die Blütenknospen schmecken zart pfeffrig. Wenn die Blüten verwelken, bilden sich Früchte, die zu Samenkapseln heranreifen und gesammelt werden können, wenn ihre Spitzen sich öffnen.
Die Samen enthalten viel Vitamin E.

Die blassrosa Pfahlwurzeln erreichen die Größe von Pastinaken und können im Winter bis zum Frühjahr ausgegraben werden, wenn sie noch zart sind.

Die gewöhnliche Nachtkerze ist zweijährig. Das heißt im 1. Jahr bildet sie bodenständige Blattrosetten, im 2. Jahr erscheint ein gerippter, leicht borstiger Stil, der bis zu 1,5 m hoch werden kann. Die runzligen, mattgrünen Blätter sind länglich oval mit blasser Äderung. Sie können bis zu 20 cm lang werden. Nachtkerzenblätter können roh oder gegart genossen werden.

Achtung: nicht verzehren bei Kalziummangel, Epilepsie oder regelmässiger Einnahme von Blutverdünnern.
 
Die blassrosa Wurzeln schmecken mild pfeffrig, wie Pastinaken. Man kann sie kochen, braten oder dünn geschnitten an Wokgerichte geben.

Die Blätter werden am besten wie Frühlingsblattgemüse kurz gedünstet. Sie erinnern im Geschmack an milden Kohl.

Die Blütenblätter und die Samen mit dem jasminartigen Geschmack sammelt man Abends um sie für Sirup, Likör oder cremige Dessers zu verwenden.

Wir haben die Blüten hier süß-sauer eingelegt.