DIY – Wir bauen ein Hummel-Hotel
- 2 Tontöpfe – je 4 l mit 2cm Abflussloch
- Kiesel
- Kapok
- Kleintier-Einstreu
- Getrocknete Blätter
- Geriffelter Schlauch 2cm Durchmesser
- Steinplatten
Jeder hat sie wohl schon einmal gesehen. Mit ihrem pummeligen und behaarten Körper und der vielfältigen Farbdarstellung gehören Hummeln zu den wohl markantesten Vertretern der Insektenwelt.
Hummeln gehören zu den echten Bienen und sind damit verwandt mit der Honigbiene.
Während die meisten Honigbienen allerdings durch den Menschen in bestimmte Richtungen gezüchtet wurden, sind Hummeln weitestgehend naturbelassen und damit auch auf naturbelassene Habitate angewiesen.
Im Frühjahr wenn die Hummelkönigin erwacht ist, verlässt sie ihr Winterquartier und begibt sich auf die Suche nach Nahrung wie Pollen und Nektar und einer geeigneten Unterkunft um ihren Hummelstaat aufzubauen. Dies kann schon ab einer Temperatur von +2 Grad Celsius passieren.
Oft suchen sich Hummel, vor allem Erd- und Steinhummeln, dafür verlassene Mäusehöhlen.
Wie der Aufbau eines Hummelstaats aussieht kann man in den folgenden 2 Videos sehen.
Steinhummelnest:
Erdhummelnest:
Beginnen wir nun mit der Bauanleitung für unser Hummel-Hotel:
Zum Beginn muss ein Loch ausgehoben werden, das tief genug ist die 2 Tontöpfe und eine Drainageschicht aus Kieselsteinen zu fassen.
Der Kies ist wichtig, damit Regenwasser ordentlich abließen kann, die Tontöpfe keine Staunässe abbekommen und das Hummelnest trocken bleibt.
Die Kiesschicht sollte etwa eine Dicke von 10cm aufweisen und die Töpfe allseitig umfassen. Es reicht nicht wenn der Kies nur am Boden des Lochs eingebracht wird. Die Töpfe sollten mit der Erde keinen Kontakt haben, da sie sonst sehr leicht Feuchtigkeit ziehen und es schnell ungemütlich im Hummel-Hotel wird. Man will schließlich auch nicht ständig Beschwerden von seinen Hotelgästen hören. :)
Hier noch ein Hinweis zu den Töpfen. Diese sollten am besten nicht glasiert sein, da sie sonst nicht atmungsaktiv sind und von innen schwitzen könnten.
Nun können wir mit der Füllung der Töpfe beginnen.
Da Erd- und Steinhummeln in der Regel Mäusebauten bevorzugen, sollte man versuchen diese so naturgetreu wie möglich nachzubauen.
In einem Mäusenest findet sich gewöhnlich eine Mischung aus Mäusehaaren, Blättern und Moos.
Um dies zu simulieren haben wir uns für unser Hummel-Hotel für eine Mischung aus Kleintier-Einstreu, trockenen Blättern und Kapok entschieden.
Das Kleintier-Einstreu ist in der Lage große Mengen an Feuchtigkeit aufzunehmen und sorgt somit dafür, dass das Hummel-Hotel ständig trocken bleibt.
Trockenes Laub findet sich in der Regel in jedem Garten.
Kapok sind die Fasern der Kapokbaum-Schoten. Es handelt sich sich bei Kapokfasern um Hohlfasern, die dadurch sehr leicht und außerdem wärmend und feuchtigkeitsregulierend sind.
Bitte benutzen Sie für das Hummel-Hotel keine Watte, da Watte in der Regel aus Baumwolle oder Synthetikfasern besteht.
Baumwolle nimmt zwar sehr gut Feuchtigkeit auf, gibt sie aber nur sehr schwer wieder ab und begünstigt somit im Hummelnest die Ausbreitung von Bakterien, Pilzen und Schimmel.
Außerdem können sich Hummeln in den deutlich schwereren Baumwoll- oder Synthetikfasern verfangen. Alternativ zu Kapok kann man auch Schafwolle verwenden.
Die Hummeln nutzen das Material um sich ein gemütliches Nest zu schaffen.
Nun füllt man das Kleintier-Einstreu in die liegenden Töpfe zu etwa 2/3 der Höhe bis zum Abflußloch. Das restliche Drittel bis zur Unterkante des Ablußlochs füllt man mit Kapok und ein paar trockenen Blättern auf.
Nachdem die Töpfe gefüllt sind, legt man sie, mit den Öffnungen zueinander zeigend, in das Erdloch. Dabei ist es wichtig, dass die Ränder dicht abschließen. Hierfür kann man die Topfseiten mit weiteren Kieselsteinen auffüllen und stabilisieren.
Anschließend schneidet man den Schlauch in zwei Teile und führt je ein Stück davon 2-3cm in die Ablauflöcher der Töpfe ein. So liegt der Schlauch direkt am Kapok an und die Hummeln können bequem ein und ausgehen.
Danach werden die Töpfe und die Schläuche vollständig zuerst mit Kieseln und dann mit einer Schicht Erde bedeckt.
Die Schläuche sollte hierbei noch ein Stück aus der Erde herausschauen.
Die Erde anschließend etwas andrücken.
Nun legt man über die Stelle wo die Töpfe in der Erde liegen eine Steinplatte damit diese Stelle trocken bleibt.
Um Schläuche herum kann man dann noch ein paar Kiesel auslegen und den Schlauch anschließend auf die Höhe der Kiesel einkürzen. Die Schlauchöffnung simuliert nun das Mauseloch. Die Hummeln können hier bequem ein- und ausgehen und erreichen so über den Schlauch das simulierte Mäusenest.
Schon ist das Hummel-Hotel fertig und die Hummelkönigin kann einziehen.
Haben Sie keine Sorge vor Hummeln in Ihrer Nachbarschaft. Im Gegensatz zu Wespen sind diese an Ihren Lebensmitteln und Getränken nicht interessiert. Wenn Sie den Hummel einen Gefallen tun wollen stellen Sie noch Wasserstellen mit Steinen darin auf, damit die Hummeln einen guten Zugang zum Wasser haben.
Auch Hummelnahrung in Form von Blühpflanzen sind natürlich sehr willkommen. Hierfür eignen sich besonders der Blütensalbei, verschiedene Malvenarten, der Sonnenhut, der Blutweiderich, Kräuter- und Gewürzpflanzen und viele andere. Die erste Nahrung im Frühjahr stellen Weiden, Krokuse, Mahonien, die Berberitze, Schlehen, Pflaumen und die Kornelkirsche dar.